
Ds Madleni-Huus
Ds Huus vam chleina Madleni
"Das nach seiner letzten Bewohnerin Magdalena Schädler (1903 - 1985) liebevoll benannte Gebäude liegt im Jonaboden, mitten im Dorfkern nahe der Kirche, dem Rathaus und dem Dorfplatz. Das Haus wurde, laut Inschrift am Wohnhausgiebel, 1803 durch Franz Josef Schlegel (1772 - 1844) und seine Gattin Anna Maria Seelin (=Sele) als Mehrzweck-Bauernhaus erbaut. Gebaut mit handgehauenem Nadelholz in traditioneller Strickbauweise, blieb die Raumstruktur des Gebäudes seit 1803 bis heute unverändert. Damit hat sich hier nicht nur eine originale Struktur erhalten, sondern auch ein Beispiel für die Baukunst des 19. Jahrhunderts. Mit dem Sticklokal des Heimstickers Franz Schädler hat sich zudem ein seltenes Beispiel der damals wirtschaftlich wichtigen Heim- und Stickarbeit erhalten. Aus historischer Sicht liefert das Gebäude wichtige Informationen über die Siedlungsgeschichte und deren Entwicklung in Triesenberg". (Patrik Birrer, Leiter Amt für Kultur/Denkmalpflege, Liechtenstein-Magazin oho, Ausgabe 2016/17)
1985 konnte die Gemeinde das Haus kaufen. Versuche, es unter Schutz zu stellen, zu renovieren und zu revitalisieren führten bisher noch zu keinem Ergebnis.
Strickbau
Die Bezeichnung 'Strickbau' wird vorwiegend in der Ostschweiz und in Liechtenstein für den Blockbau verwendet, der zu den ältesten Konstruktionsformen des Holzhauses gehört. Er war in vielen waldreichen Regionen verbreitet und ist sehr beständig. Für die Wände werden dabei Rund- oder Kanthölzer horizontal übereinandergelegt. An den Ecken werden die einzelnen Hölzer mittels Verblattungen oder Verkämmungen miteinander verbunden. Bei Bauten mit mehreren Räumen können die Innenwände, sofern sie in Massivholz ausgeführt sind, ebenfalls mit den Aussenwänden verblattet oder verkämmt sein. Sie zeigen sich dann als senkrechte Reihen von Balkenköpfen.

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